Mitgefühl: In Alltag und Forschung - page 16

versuchten, herauszufinden, wie wir unsere Einsichten einem größeren Publikum anbieten könnten.
Schließlich lief alles auf die Idee eines Multimedia-Buches hinaus, dessen Format die multidisziplinäre
Art der Konferenz am besten zu repräsentieren schien. Wir hoffen, dass wir so den kreativen Geist des
Kunststudios und die intellektuelle Energie der Konvergenz von Wissenschaftlern aus den Bereichen
Psychologie, Neurowissenschaft und Klinische Wissenschaften mit kontemplativen Lehrern und
Praktikern einfangen konnten.
Die Vielfalt des Workshops und des neu entstehenden Gebiets der Mitgefühlswissenschaften stellte
uns vor eine herausfordernde Aufgabe – und so nahm das Buch schließlich einen ziemlichen Umfang
an. Es umfasst inzwischen über 950 Seiten und beinhaltet Zusammenfassungen konkreter
, von denen einige zum ersten Mal in diesem Buch veröffentlicht werden.
Wie ist dieses Buch strukturiert?
Das Buch besteht aus vier Teilen, die durch vier verschiedene Farben gekennzeichnet sind:
Erfahrungen mit Mitgefühl (gelb), Mitgefühlskonzepte (blau), Mitgefühlsforschung (orange) und
Mitgefühlstrainingsprogramme (grün). De
visualisiert die Gesamtstruktur des Buches
einschließlich der vielen Ton- und Videodateien. Darüber hinaus enthalten die zusammenfassenden
Tabellen von Teil
und
Kapitelüberschriften und Autoren. Zusätzlich zu den schriftlichen
Kapiteln werden Sie im ganzen Buch auf Ton-Collagen stoßen, die von Nathalie Singer erstellt wurden.
Die Tonmaterialien, aus denen die Collagen zusammengestellt sind, wurden während des Workshops
aufgezeichnet und beziehen sich auf dessen Hauptthemen. Darüber hinaus werden Sie sich an den
künstlerischen Fotos von Olafur Eliasson erfreuen können. Schließlich enthält das Buch auch ein
und eine Ankündigung eines Films mit dem Titel
der im
Zusammenhang mit dem Workshop produziert wurde.
Die vier Teile des Buchs versuchen, verschiedene Aspekte von Mitgefühl abzudecken. Der erste Teil
hat einen erfahrungsorientierten und persönlichen Ansatz und enthält einige Berichte aus erster Hand
darüber, was es bedeutet, Mitgefühlsprogramme mit Kindern oder Lehrern in Schulen sowie in
klinischen Umgebungen mit Patienten oder in Situationen am Lebensende anzuwenden, in denen
schwerkranken oder sterbenden Menschen Anteilnahme entgegengebracht wird. Der zweite Teil ist
eher konzeptionell ausgelegt und gibt einen Überblick über verschiedene Modelle und Ansätze des
Mitgefühlskonzepts einschließlich evolutionärer, psychologischer, neurowissenschaftlicher und
buddhistischer Perspektiven in Bezug auf Mitgefühl. Im dritten Teil werden empirische
wissenschaftliche Belege zusammengefasst, die sich in letzter Zeit in den Bereichen Psychologie sowie
Kognitions- und Neurowissenschaften auf biologischer, hormoneller, neuronaler, subjektiver und
verhaltensbasierter Grundlage des Mitgefühls und des Mitgefühlstrainings herauskristallisiert haben. In
diesem wissenschaftlichen Teil werden Themen in Bezug auf Mitgefühl und Stress, Burnout,
Schmerzen, das autonome Nervensystem, schwierige Emotionen, Selbstmitgefühl und subjektives
Wohlbefinden angesprochen. Für den eher wissenschaftlich interessierten Leser finden sich am Ende
aller Kapitel Hinweise auf begutachtete wissenschaftliche Fachbeiträge. Im letzten Teil des Buchs findet
der Leser Informationen über viele säkulare Mitgefühlstrainingsprogramme, die basierend auf
wissenschaftlicher Forschung an führenden Universitäten und Institutionen wie der Emory University,
der Stanford University, der University of Texas in Austin, dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und
Neurowissenschaften in Leipzig, der University of California in San Francisco und vielen anderen
entwickelt wurden. Da die meisten dieser Programme bisher noch an keiner anderen Stelle
veröffentlicht wurden, möchte ich die Gelegenheit nutzen, den Autoren für ihr Vertrauen und ihre
Großzügigkeit zu danken, indem sie diese wertvollen Materialien durch dieses Buch der allgemeinen
Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Entwicklung von säkularen Trainingsprogrammen erfordert oft
mehrere Jahre gründlicher gemeinsamer Arbeit. Wir möchten Sie deshalb bitten, sich mit den
entsprechenden Autoren vorher in Verbindung zu setzen, falls Sie eines dieser Trainingsprogramme im
Zusammenhang mit Ihrer eigenen Arbeit anwenden wollen.
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