Mitgefühl: In Alltag und Forschung - page 408

Denken Sie an einen Menschen, den Sie durch Ihre Worte oder Taten verletzt haben; an
jemanden, an den Sie mit einem Hauch von Schuldgefühl oder Reue denken. Bitte wählen Sie
einen Menschen, der etwas Schmerz in Ihrem Körper auslösen kann, aber nur etwas.
Öffnen Sie Ihr Gewahrsein für den Schmerz, den Sie in Ihrem Körper, Ihren Gedanken und
Ihrem Herzen fühlen, wenn Sie an diesen Menschen denken.
Vergegenwärtigen Sie sich, dass es einfach menschlich ist, Fehler zu machen und versuchen
Sie, einige Aspekte nachzuvollziehen, die zu Ihrem Fehler geführt haben. Vielleicht hat dieser
Mensch nicht gerade das Beste aus Ihnen herausgelockt, und das wissen Sie.
Verzeihen Sie sich selbst, vielleicht mit Worten, wie „Möge ich (beginnen,) mir (zu) vergeben,
für das, was ich getan habe, wissentlich oder unwissentlich, und das [dieser Person] Schaden
zugefügt hat.“
Erklären Sie die Absicht, diesen Fehler nicht zu wiederholen, auch wenn er erneut geschehen
kann.
Die nächste Trainingseinheit ist dann der abschließende, letzte Teil des MSC-Programms. Darum
besteht die Hausaufgabe der Trainingseinheit 7 darin, alle Meditationen und Übungen noch einmal
zu rekapitulieren und für sich zu überlegen: „Was wirkt bei mir?“. Besondere Aufmerksamkeit
sollten dabei die Übungen erhalten, die mit größter Freude praktiziert wurden, weil diese nach dem
Ende des Programms am einfachsten weiterpraktiziert werden können.
Trainingseinheit 8: Das eigene Leben umarmen
Das Eröffnungsgespräch der Trainingseinheit 8 beschäftigt sich mit der Frage, wie man eine
regelmäßige Praxis des achtsamen Selbstmitgefühls auch nach Programmende aufrechterhalten
kann. Die Teilnehmer werden zu einem Austausch darüber angeregt, was bei ihnen in der
Vergangenheit gut funktioniert hat und was eine regelmäßige Praxis in der Zukunft unterstützen
könnte. Empfehlungen sind beispielsweise:
Wählen Sie für Ihre Übungen eine feststehende Tageszeit.
Gehen Sie Ihre Meditation spielerisch an.
Machen Sie Ihr
Leben
zur Praxis.
Praktizieren Sie die 3-Minuten-Regel: Einfach beginnen und schauen, was passiert!
Suchen Sie sich einen Meditationslehrer.
Schließen Sie sich einer Meditationsgruppe an.
Besuchen Sie ein Retreat.
Lesen Sie inspirierende Bücher.
Manche Teilnehmer sind von der Menge der Techniken, die sie kennengelernt haben, erschlagen
und fragen sich, wie sie eine formelle Sitzmeditation praktizieren sollen. Jeder Meditierende wird
ermutigt, sein eigener Lehrer zu sein und sich während der Meditation zu fragen: „Was brauche ich
jetzt?“, „Was ruft mich?“ Beispielsweise:
Vergebung für uns selbst
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