Mitgefühl: In Alltag und Forschung - page 366

Abbildung 1. Latente Variablen-Scores (selbst berichtet) von verbesserten psychischen Anpassungsfähigkeiten für
beide Retreat-Gruppen, wobei die Verbesserungen auch fünf Monate nach Abschluss des Trainings erhalten waren [8].
Abbildung 2. Die Veränderung in der Einschätzung des Lebenszwecks [10]zwischen Beginn und Ende des ersten
Retreats zeigt bei Retreat-Teilnehmern, nicht aber bei Teilnehmern der Kontrollgruppe, einen Zusammenhang mit
Telomerase-Spiegeln [11].
Diese Ergebnisse waren stringent. Wichtig war uns aber auch ein Abgleich zwischen den
Ergebnissen aus Fragebögen und aus objektiven Messungen, wie kognitive Leistung, Physiologie
oder unseren psychobiologischen Markern. Bei einem dieser von uns untersuchten biologischen
Parameter handelte es sich um Telomerase, ein Enzym, das für die Wiederherstellung der
Telomerlänge zuständig ist. Telomere sind wiederholte DNA-Sequenzen, die an den
Chromosomenenden Schutz-„Kappen“ bilden. Allerdings werden Telomere nicht bei jeder
Zellteilung vollständig kopiert und deshalb mit jeder nachfolgenden Zellteilung kürzer. Werden die
Telomere zu kurz, können sich die Zellen nicht mehr teilen. Die Telomerase spielt dann eine
entscheidende Rolle dabei, die Regulierung der Telomerlänge zu unterstützen. Zudem ist die
Telomerlänge in Leukozyten (also weißen Blutkörperchen) nachweislich ein Vorhersageparameter
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