Mitgefühl: In Alltag und Forschung - page 45

Kindern und Jugendlichen Mitgefühl beibringen
1. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit entwickeln
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kinder bei der Entwicklung von Achtsamkeit zu unterstützen
Die
Kultivierung von Aufmerksamkeit kann durch Meditationen begleitet und vertieft werden, die sich auf
Atem, Töne, Sinneseindrücke und sogar Farben konzentrieren.
Eine Förderung der Aufmerksamkeitsstabilität trägt auch entscheidend dazu bei, dass Kinder
maladaptive Denk- und Gefühlsmuster erkennen können. Kinder wissen oft sehr gut, was sie gerade
unbedingt haben wollen (beispielsweise Süßigkeiten!) und was sie nicht mögen oder vermeiden
möchten. Mit einem Achtsamkeitstraining können Kinder lernen, solche Tendenzen zu erkennen und
achtsam darauf zu reagieren, statt gedankenlos auf Entbehrungen, Versuchungen und sogar
Stressoren in ihrem Leben anzuspringen.
CBCT-Lehrer Brooke und Brendan im Klassenzimmer
Bei unserer Arbeit mit Jugendlichen in Pflegeverhältnissen stellten wir schnell fest, wie enorm schwierig
es für diese jungen Menschen ist, sich im eigenen Körper wirklich zu Hause und wohl zu fühlen.
Deshalb führten wir Yoga-Übungen in unser Programm ein. Dabei wählten wir Posen und Sequenzen
aus, die Gleichgewicht und Stärke verbessern und gleichzeitig Ruhe und Stabilität fördern. Die
Jugendlichen hatten anfänglich große Schwierigkeiten, eine über ein paar Minuten hinausgehende
Sitzmeditation durchzuhalten, ohne dabei unruhig zu werden. Dennoch lernten sie über diese Yoga-
Praxis einen neuen Zugang zu Stabilität, Ruhe und Entspannung kennen. Und das half ihnen wiederum
dabei, mit der Meditationspraxis des Programms vertraut zu werden. Die Einführung von
Körperübungen stellt so eine sehr wertvolle Ergänzung für kontemplative Programme dar.
2. Selbstmitgefühl kultivieren
 Das CBCT-Programm gründet auf der Vorstellung, dass sich letztendlich alle Menschen nach Glück
sehnen. Und wenn man zuweilen auch geneigt sein könnte, anzunehmen, unser Glück hänge von
äußeren Umständen ab, so wird bei vertieftem Nachdenken deutlich, dass es eigentlich unsere Art und
Weise ist, uns auf die Welt zu beziehen, die am direktesten zu unserem Glück und unserem Leid
beiträgt (siehe
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