oder unmittelbar während der Entstehung der Signale und Handlungen? Impulse werden in
Aktionen und Signale übersetzt.
7.
Die Refraktärphase (Refractory Period)
wird zu Beginn der Handlungen und Signale initiiert
– die Wahrnehmung verengt und verzerrt sich, sie filtert und interpretiert die für die
vorherrschende Emotion relevanten und mit ihr übereinstimmenden Informationen. Wenn
beispielsweise Angst erregt wird, besteht eine erhöhte Sensibilität für reale und eingebildete
Bedrohungen.
8.
Der Abstand zwischen den Impulsen
(Schritt 2) und Aktion/Signalen (Schritt 4) ist variabel
und abhängig von:
• den individuellen Merkmalen jeder Person, dem emotionalen Profil der Person
• der Intensität des bewerteten Auslösers
• dem psychischen Zustand der Person zum Zeitpunkt der Bewertung des Auslösers (wie viel
Schlaf hatte die Person in der vergangenen Nacht, welche Emotion hat die Person
gegebenenfalls zuletzt erlebt oder erlebt sie derzeit usw.)
Das untere Bild stammt von einer Teilnehmerin, die gemeinsam mit ihrer Gruppe anhand einer
Emotionsepisode, die sie selbst gerade erlebt hatte, ein Beispiel für den Zeitstrahl entwickelte. Sie
wurde dazu ermutigt, eine Episode zu wählen, in der sie ihr emotionales Erleben als übertrieben
empfand. Die von ihr gewählte Emotion war eine große Traurigkeit, die sie gefühlt hatte, als sie
vergeblich auf eine E-Mail-Antwort ihres Sohnes wartete. Sie verfolgte diese Traurigkeit zurück bis
zu einem Gefühl des Vergessenwordenseins, das in ihrer Emotionsalarmdatenbank existierte und
damit zusammenhing, dass sie einmal während der Sommerferien vor über dreißig Jahren von
ihren Eltern getrennt war. Sie erkannte, dass ihre Refraktärphase sie daran hinderte, die Realität
der Situation so wahrzunehmen, wie sie ist, dass ihr Sohn nämlich ganz einfach beschäftigt war
und es nicht darum ging, sich von ihr abzuwenden oder sie im Stich zu lassen.
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