Shamatha
(oder die Schulung der gerichteten Aufmerksamkeit) strebt die Art der
Aufmerksamkeitsstabilität an, die für jede Achtsamkeitspraxis dienlich ist (nähere Angaben zu
Shamatha
und zu der entsprechenden Forschung siehe unter
. Wallace
unterrichtet fünf
Shamatha
-Praktiken. Die ersten drei beziehen sich auf die Praxis der
Achtsamkeit, die auf den Atem gerichtet ist. Die beiden letzten bauen darauf auf und richten sich
auf den Raum des Geistes oder das Gewahrsein selbst als Aufmerksamkeitsfokus. Die Übungen
der auf den Atem gerichteten Achtsamkeit helfen bei der Kultivierung von drei Qualitäten, die wir
zur Entwicklung unserer Aufmerksamkeitsbalance benötigen: Entspannung, Stabilität und Klarheit
(oder Lebhaftigkeit).
Die vier Balancen
In diesem Abschnitt geben wir eine Übersicht über die konzeptionellen Grundlagen der
kontemplativen Aspekte des Kurses. Die vorliegenden Ausführungen sind dem CEB-Handbuch
sowie einem von Alan Wallace und der in der westlichen Meditationsforschung tätigen Psychologin
Shauna Shapiro verfassten Artikel entlehnt, der sowohl östliche als auch westliche Sichtweisen
sowie empirische Fragestellungen zur geistigen Balance beschreibt, die über eine konative,
attentionale, kognitive und emotionale Balance erreicht werden[8].
Konative Balance
Die erste Balance betrifft das Wollen und Handeln (die Konation) oder die Motivation, die anderen
Balancen zu erreichen. Die konative Balance fördert zudem das Bestreben, die Motivation und die
intentionalen Ziele, die Übungen voranzubringen.
Aufmerksamkeitsbalance
Die Techniken, die sich mit der Achtsamkeit auf den Atem beschäftigen, dienen zur Entwicklung
von Entspannung, Stabilität und Klarheit sowie zur Vermeidung von Hyperaktivität oder
nachlassender Aufmerksamkeit. Das wird auch mit dem
Flow
-Zustand der absorbierten
Aufmerksamkeit verbunden[9].
Kognitive Balance
Die kognitive Balance bedeutet eine Beschäftigung mit der Welt ohne konzeptionelle
Vorannahmen und die Fähigkeit zur Entwicklung einer Moment-zu-Moment-Aufmerksamkeit, mit
der die Realität so gesehen wird, wie sie wirklich ist. Mit der kognitiven Balance werden die nötige
Aufmerksamkeit und die Einsicht entwickelt, Zwangsstörungen zu bekämpfen.
Emotionale Balance
Die emotionale Balance strebt eine Emotionsregulation an, mit der destruktive emotionale
Episoden verringert und konstruktive Emotionen verstärkt werden. Eine destruktive emotionale
Episode schadet uns selbst und/oder anderen, während eine konstruktive emotionale Episode
Verständnis, Verbindung und menschliches Gedeihen fördert.
Die vier Unermesslichen
Werte sind für CEB von zentraler Bedeutung. Die vier Herzenswerte oder Praktiken der Liebenden
Güte, des Mitgefühls, der Mitfreude und des Gleichmuts (siehe
liefern die Grundlage für
die Entfaltung eines prosozialen Verhaltens, bei dem es darum geht, sich um das Wohlergehen
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